AKTION Große Hilfsbereitschaft für Tom
EMDEN/VOI – Riesige Hilfsbereitschaft für den an Blutkrebs erkrankten fünfjährigen Tom aus Emden: 1336 Menschen haben sich am Sonntag den ganzen Tag über im Emder Klinikum typisieren lassen, um möglicherweise einen dringend notwendigen Stammzellenspender zu finden. Schon vor Beginn der Spendenaktion, die von gut 60 freiwilligen Helfern organisiert und durchgeführt worden ist, bildete sich auf dem mit roten Luftballons geschmückten Krankenhausgang eine lange Schlange vor der Registrierung.

Bereits nach einer Stunde hatten sich schon rund 300 Frauen und Männer Blut abnehmen lassen. Der 1000. Freiwillige war dann gegen 15.30 Uhr gezählt worden. Er wurde von den Helfern mit Applaus begrüßt. Der letzte Spender ließ sich noch kurz nach 17 Uhr Blut abnehmen.
„Das ist alles ganz wunderbar gelaufen”, freute sich der Chefarzt der Kinderklinik, Ansgar Wosnitza. Es habe den ganzen Tag über eine riesige Stimmung geherrscht, alle hätten unbedingt helfen wollen. Der Andrang sei in den insgesamt sechs Stunden kaum abgerissen, allenfalls während der Mittagsstunde war es etwas ruhiger. Der Strom der Spender zog aber dann sofort wieder an. Darunter seien auch sehr viele junge Menschen gewesen, Abiturienten, junge Eltern. „Ein Spender kam direkt von der Taufe seines Kindes zu uns”, sagte der begeisterte Chefarzt am Abend.
Die kostbare Flüssigkeit – in der Regel waren es jeweils vier Milliliter Blut pro Spender– wird untersucht und die Daten in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufgenommen, die bereits rund fünf Millionen Spendernamen enthält. Damit erhöhte sich dennoch mit jedem einzelnen Spender die Chance, dass dem kleinen Tom, aber auch den vielen anderen Menschen, die auf eine Stammzellentransplantation warten, geholfen werden kann.
Initiiert und nach Kräften unterstützt wurde die Typisierung vom Emder Klinikum, vom Elternverein krebskranker Kinder, aber auch von vielen privaten Helfern sowie vom BSV Kickers Emden. Hand in Hand sorgten sie dafür, dass die zeitweise sehr lange Menschenschlange relativ schnell in die richtigen Bahnen gelenkt wurden. Zudem hatten die Helfer auch noch Kuchen mitgebracht, der den Spendern angeboten wurde.
„Jeder Einzelne ist ein Hoffnungsspender”, sagte Wosnitza mit Blick auf den kleinen Tom. Aus dessen Bekanntenkreis waren auch viele Unterstützer im Klinikum erschienen, um tatkräftig bei der Organisation zu helfen. Wer sich jetzt noch typisieren lassen möchte, kann das weiter über die Internetseite der DKMS in die Wege leiten.
Tom hatte sich auch etwas ausgedacht: Am Eingang der Registrierungsräume lag eine Legoplatte, auf der er den Satz „Vielen Dank, Tom” und ein paar bunte Tierchen gesteckt hatte.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 12.04.2016, Seite 7.