BILDUNG Vortrag im Norder Ulrichsgymnasium – Referentin kritisiert „wissenschaftliches Geschwafel“
NORDEN/ISH – Kein Blatt vor den Mund nahm Dr. Natalie Struve bei ihrem Vortrag „Können wir die Welt verändern? Schreiben in den Wissenschaften (und darüber hinaus)“ im Norder Ulrichsgymnasium.

Sie prangerte „wissenschaftliches Geschwafel“ an und kritisierte all jene, die angeblich hochwissenschaftlich, tatsächlich aber vor allem unverständlich schrieben. Die vielen Zuhörer waren selbst bei einer kleinen Übung gefordert, Gedanken einfach einmal ungefiltert aufzuschreiben. Das könnten viele heute nicht mehr. Es sei aber wichtig, aus üblichen Mustern herauszukommen und Gedanken erst mal fließen zu lassen. „Wir müssen uns mit Denkprozessen auseinandersetzen“, forderte sie und zeigte sich äußert kritisch gegenüber der derzeitigen Praxis an deutschen Hochschulen. „Wir züchten Plagiatoren“, warnte sie. Da vielfach Studenten und Doktoranden gar nicht wüssten, was von ihnen verlangt werde, trauten sie sich nicht, Fragen wirklich auf den Grund zu gehen.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 22.01.2016, Seite 4.