GEDENKFEIER Aktion am Synagogenweg
Norden/ELA – Zum Gedenken an die Reichspogromnacht lädt der Ökumenische Arbeitskreis Synagogenweg Norden für Mittwoch, 9. November, 18 Uhr, in den Synagogenweg ein. Hier stand einst die Synagoge der jüdischen Gemeinde Norden. Am Abend des 9. November 1938 zerstörten Mitglieder der SA, der Sturmabteilung der NSDAP, das Gebäude.

In diesem Jahr gestalten Schülerinnen und Schüler des Ulrichsgymnasiums Norden (UGN), die der Arbeitsgemeinschaft „Relais de la Mémoire“ angehören, die Gedenkfeier. „Relais de la Mémoire“ bedeutet übersetzt so viel wie „Staffellauf der Erinnerung“. Dieses Projekt hat das Ziel, Erfahrungen von Zeitzeugen an die junge Generation weiterzugeben. Schwerpunkt bildet die Zeit des Nationalsozialismus. An diesem europäischen Projekt beteiligen sich Schulen aus Paris und Marseille (beide Frankreich), Krakau (Polen), Wien (Österreich), Newcastle (England) und das Ulrichsgymnasium aus Norden. Lehrerin der Arbeitsgemeinschaft am UGN ist Petra Drüke.
Die Norder Schüler werden in der Gedenkfeier an das Schicksal jüdischer Kinder aus Norden während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Geplant ist, dass die Schüler anhand der Lebensläufe der jungen Norder Juden Werner Cossen und Siegfried Schönthal deutlich machen,wie die Herrschaft der Nationalsozialisten ihren Alltag veränderte. Während der halbstündigen Veranstaltung wird auch, wie in den Vorjahren,der Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Ludgeri-Gemeinde unter Leitung von Petra Kunze zuhören sein.
Im Anschluss an die Gedenkfeier haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich das Gebäude Synagogenweg 4 anzugucken. Es ist Vereinssitz des Ökumenischen Arbeitskreises und soll Dokumentationszentrum und Lernort für jüdisches Leben in Norden sein. Der Verein hat seinen Sitz an einem historischen Ort: Dort war früher die jüdische Schule untergebracht.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 05.11.2016, Seite 3.