BILDUNG 1200 Schülerinnen und Schüler laufen bei Sponsorenlauf am Ulrichsgymnasium mit Damit sammeln die Jugendlichen Geld für einen Wasserspender für die Schule und zugleich Spenden für den Elternverein krebskranker Kinder Ostfriesland und die Dr.-Frerichs-Stiftung

NORDEN/LIS – Rennen oder gehen, mit Musik aus dem Handy oder quatschend mit der Freundin, alles ist gestern beim Spendenlauf am Ulrichsgymnasium in Norden erlaubt gewesen. „Wichtig ist nur, dass sich alle bewegen“, sagte Heike Wenholt. Gemeinsam mit ihren Sportkollegen hatte die Lehrerin den Lauf für den guten Zweck organisiert. Es ist zwar nicht der erste Sponsorenlauf, den das Gymnasium ausrichtet, Premiere war allerdings die Wegführung. Erstmals führte der ein Kilometer lange Rundkurs direkt über den Schulhof – dank der Unterstützung durch die Stadt, wie Schulleiter Wolfgang Grätz berichtete. Die hatte bereits am Freitag die ersten Halteverbote aufgestellt, um die Wegstrecke für den Schülerlauf freizuhalten. Gestern dann hieß es um 11 Uhr: Bahn frei.
Rund 1200 Schülerinnen und Schüler gingen in verschiedenen Jahrgängen von der fünften bis zur elften Klasse an den Start. Unter dem Motto „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ machten die Acht- und Neuntklässler den Anfang. Je nach eigener Kondition und Laune konnten die Jugendlichen ihre Runden drehen, um so Geld für einen neuen Wasserspender für die Schule und zugleich Spenden für den Elternverein krebskranker Kinder Ostfriesland sowie die Dr.-Frerichs-Stiftung, die ehemalige UGN-Schüler während des Studiums unterstützt, zu sammeln.
Das Motto des Tages, der nicht nur als Sport-, sondern zugleich auch als Schulfest diente, hatte die AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ gewählt, weil Sport keine Unterschiede kennt, son- dern vielmehr die gegenseitige Unterstützung, gleich welcher Nationalität und Herkunft, in den Fokus rückt. Der Zusammenhalt der Schüler untereinander stand auch für Schulleiter Grätz im Mittelpunkt des Tages, der sich besonders darüber freute,„dass alle mitmachen“.
Den eigentlichen Rahmen für den Sponsorenlauf bildete die Sportwoche des Gymnasiums, die bereits eine Woche zuvor gestartet war und gestern ihren Abschluss fand. Dabei hatte jeder Jahrgang sich einen Tag lang einer bestimmten Sportart verschrieben. Beginnend mit Volleyball in den zehnten Klassen und der Abnahme des Sportabzeichens in den fünften, folgten die Achtklässler mit Handballturnieren, die Elftklässler mit Hallenhockey, die sechsten Jahrgänge mit Schwimmen und die neunten Klassen am Montag mit einem Basketball- sowie die sechsten mit einem Fußballturnier. Denn: „Die körperliche Kondition ist heute nicht mehr so ausgeprägt“, hatte Schulleiter Grätz festgestellt. Seit mehr als 30 Jahren im Schuldienst habe er in den vergangenen Jahren bemerkt, dass der sportliche Aspekt in der Schule stärker gefördert werden muss. „Wir können als Schule immer nur Impulsgeber sein“, hielt der Oberstudienrat fest.
Da kam die Idee seines engagierten Sportkollegiums gerade recht, liegt der letzte Sponsorenlauf am UGN doch inzwischen zwölf Jahre zurück. Shakti Babel, Sinah Behrends, Vincent Gehm, Robin Mertens und Heike Wenholt hatten die Schüler deshalb aufgefordert, im Vorfeld Sponsoren zu finden, die einen kleinen Geldbetrag je gelaufener Runde spendeten. Jeder Läufer hatte anschließend eine Stunde Zeit, um so viele Runden wie möglich zu absolvieren. Der eingenommene Spendenbetrag stand allerdings gestern Abend nach dem Ende des Laufs noch nicht fest. Für einen Wasserspender sollte es aber reichen, vermutete Sinah Behrends.
Und weil bei so viel Sport die Verpflegung natürlich nicht zu kurz kommen darf, sorgten diejenigen Schülerinnen und Schüler, die gerade nicht auf dem Rundkurs unterwegs waren, für Getränke und Essen. Neben Popcorn, Bratwurst und Waffeln stach besonders der nachhaltige Versorgungsstand der Klima-AG hervor. Hier hatten die rund 25 beteiligten Schüler Obst und Gemüse von regionalen Supermärkten erhalten und verteilten Erdbeeren, Apfelstücke, Wassermelone und Bananen an die Läufer. „Wir haben für die Aktion nichts angeschafft“, sagte AG-Leiterin Christina Fisahn und dankte zugleich für die Spenden. Die waren nicht nur in Form von Obst und Gemüse von den Einzelhändlern gekommen, die Stadtwerke hatten extra ein Spülbecken mit Wasseranschluss aufgestellt, damit keine Einweg-, sondern Mehrwegbecher verwendet werden konnten – und auch die waren gespendet oder geliehen worden. „So haben wir hier keinen Müll“, bilanzierte Fisahn.


Neben Lauf und Verpflegung hatten einzelne Schülergruppen daneben einen Flohmarkt aufgebaut, es gab ein Torwandschießen, Rudern oder Bobbycar-Fahrten wurden angeboten, ein Hüpfkissen zum Austoben stand bereit und um nach so viel Aktivität wieder etwas herunter zu kommen, gab es am Nachmittag eine Theatervorführung und eine Zaubershow sowie einen Talentwettbewerb – ebenfalls von Schülern für Schüler.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 03.07.2019, Seite 4.