SCHULE France Mobil macht Station am Norder Ulrichsgymnasium

NORDEN /ISH –Stromae singt französisch, ist aber Belgier, Manu Chao ist Franzose, singt aber spanisch. Klingt kompliziert, macht aber nichts. Es ist ja alles nur ein Spiel.

Da sollen die Siebtklässler raten, wer und was nun französisch ist oder nicht.
Tatsächlich macht es ihnen Loïc Pointeau nicht so ganz leicht. Ist das Croissant etwas Französisches? Und die Freiheitsstatue in den USA? Wo steht eigentlich das Château Frontenac? Und was meinen die Franzosen, wenn sie vom Cassoulet sprechen?
Loïc Pointeau ist derzeit im Auftrag des Institute Français unterwegs; jetzt war der 27-Jährige zu Gast im Norder Ulrichsgymnasium (UGN), um dem kompletten siebten Jahrgang Lust zu machen auf seine Sprache, auf Französisch.
Wie zufällig kommt der junge Mann, der derzeit in Bremen lebt, aus Metz – der Partnerstadt des Norder Gymnasiums, und frischt gleich mal das geografische Wissen seiner jungen Zuhörer und -hörerinnen auf. Wo liegt seine Heimatstadt eigentlich im großen Frankreich? Und da fällt es manchem und mancher doch nicht so ganz leicht, beim Raten Ost und West auf Französisch richtig zu artikulieren: Est und Ouest hört sich nun mal verdammt ähnlich an.
Pointeau empfängt immer kleine Gruppen der zumeist Zwölf- und 13-Jährigen. Und klar: Erst begrüßt man sich. Dass man „Bonjour“ sagt, wissen die Schüler natürlich, die jetzt im zweiten Jahr Französisch lernen, und das mit dem „fairelabise“ in Frankreich haben die meisten schon mal irgendwo mit gekriegt. Aber dass man sich in Paris gleich viermal, in Toulouse aber nur zweimal ein Küsschen rechts und links auf die Wange drückt, das war denn doch neu. Und ein cooles „Wesh“ als Begrüßung hatten sie vorher auch noch nicht untereinander ausgetauscht.
Seit einigen Jahren kommen Lektoren wie  Loïc Pointeau an das UGN, insgesamt zwölf Lektoren sind im Rahmen des Programms „France Mobil“ in den deutschen Bundesländern unterwegs. Zwischen Loïc und den Norder Schülern war das Eis schnell gebrochen. „Ich komm’ dich besuchen“, hieß es da am Ende der etwas anderen Unterrichtsstunde, in der auch schon mal ein Ball durch den Raum flog und andere spielerische Elemente das Französisch hören und sprechen begleiteten.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 22.09.2017