BILDUNG Schüler des UGN stellen Fächer und AGs vor – Sie haben ein buntes Programm zum Mitmachen vorbereitet. Die Viertklässler haben großen Spaß an Experimenten und können sich auch sportlich betätigen.
Norden/AJ – Aus der Mensa des Norder Ulrichsgymnasiums (UGN) erklingt Musik. Neugierig gehen Eltern und Kinder in die Richtung, aus der die Klänge kommen und finden die Bläserklasse des UGN vor, die ein kleines Konzert gibt. Anlass für die Vorstellung ist der dreistündige Schnuppernachmittag, den die Schüler und Lehrer des Gymnasiums für die zukünftigen Fünftklässler und deren Eltern ausrichten. Dort können sich die Grundschüler und ihre Eltern über die Schule und ihre Angebote informieren.

Während die Musiker ihr Konzert geben, probiert sich Florian an der Rudermaschine aus, die die Ruder-AG in der Mensa aufgestellt hat. Hajo aus dem 9. Jahrgang erklärt ihm, was in der AG alles gemacht wird und wie er die Rudermaschine richtig bedient. Dabei kommt der Viertklässler ganz schön ins Schwitzen, denn Hajo stellt immer wieder den Widerstand an der Maschine höher. „Das macht echt Spaß“, findet Florian.
Weniger sportlich geht es in den naturwissenschaftlichen Räumen der Schule zu. Dort zeigen Lehrer und Schüler den interessierten Besuchern verschiedene Experimente.

Eine Gruppe von Schülerinnen versucht im Chemieraum herauszufinden, wie sich bestimmte Haushaltsmittel auf die Farbe von Rotkohlsaft auswirken und sind erstaunt, als sich der Saft von lila nach rot verfärbt, wenn er mit Essig oder Zitronensaft in Berührung kommt. Im Biologieraum geben Schüler und Lehrer des UGN einen Überblick über Pflanzen, Tiere und Menschen.

Dort schauen sich die Brüder Immo und Tjark den Aufbau einer pflanzlichen Zelle unter dem Mikroskop an. „Das ist echt cool“, sagt Tjark. Zur gleichen Zeit baut eine Gruppe von Viertklässlern ein Modell des menschlichen Körpers auseinander und wieder zusammen und bestimmt dabei die Organe des Menschen. Im Raum für Erdkunde stellen die Gymnasiasten den Grundschülern ihr Wissen aus vielen Bereichen vor: Anhand von Butterkeksen erklärtPaul, wie Erdbeben und Tsunamis entstehen, mit Essig und Backpulver simulieren die Schüler einen Vulkanausbruch und auch über das Sonnensystem und die Position der Planeten werden die Interessierten informiert.
Und es gibt noch mehr zu entdecken. Bei dem breitgefächerten Angebot, das den Kindern und Eltern einen Einblick in den Schulalltag gewähren soll, fällt es so manchem schwer, sich zu entscheiden, wo er zuerst hingehen soll. Kein Wunder also, dass die Schüler laut die Werbetrommeln für ihr zugeteiltes Fach schlagen, um möglichst viele Besucher anzulocken. Eine besonders beliebte Methode scheinen Waffeln zu sein. Durch mehrere Gebäude zieht sich der Duft des süßen Gebäcks. So auch im Französich-Trakt. Mit Baguettes, Waffeln uns Crêpes in der Hand schnuppern die Kinder in den Sprachunterricht hinein und lassen sich die Trikolore auf die Wangen malen. Doch auch die Lateinschüler haben sich was Besonderes ausgedacht: Die Viertklässler können – wie die alten Römer – mit einem Schilfrohr auf einem Stück Papyrus oder mit dem Griffel ihren Namen in eine kleine Wachstafel schreiben. Das probiert Levin gleich einmal aus und taucht das Rohr in schwarze Tinte.
Für technikbegeisterte Mädchen und Jungen bieten Schüler der AG Computer steuern Maschinen einen Einblick in ihre Arbeit: Vom heißen Draht über ein Lauflicht bis zur vollautomatischen Kellerentwässerung, die die Gymnasiasten gemeinsam mit ihren Lehrern gebaut und programmiert haben. „Hier soll dargestellt werden, dass wir in der AG von null anfangen“, erklärt Informatiklehrer Ulrich Denecke.
Schulleiter Wolfgang Grätz zeigt sich zufrieden mit dem Besucherzulauf des Schnuppernachmittags.„Vom Gefühl her haben wir einen Zulauf wie lange nicht mehr.“ Dies sei aber schwer zu sagen, weil die Schule so weitläufig ist. Jetzt heißt es für ihn und seine Lehrerkollegen abwarten, wie viele Schüler sich anmelden.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 11.3.2017 Seite 6.