Shakespeare – nicht „light“, sondern schräg
KULTUR Theater-Arbeitsgemeinschaft des Ulrichsgymnasiums führt „Ein Sommernachtstraum“ auf.
Proben dauerten fast ein Jahr. 300 Kinder im Theatersaal.

NORDEN – Nachdem im vergangenen Jahr ein komplett selbst verfasstes Stück auf die Bühnenbretter gelangte, führte die Theater-AG der Klassen fünf bis acht des Ulrichsgymnasiums Norden (UGN) in der vergangenen Woche Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auf. Mehr als 300 Kinder der Jahrgänge sechs und sieben durften im Theatersaal der Stadt Norden erleben, was die AG beinahe ein Jahr lang geprobt und einstudiert hatte.
Lange Textpassagen in teils gereimter Form, ein spritziger witziger Inhalt über die Macht der Liebe und ihre Umwege vor dem Hintergrund einer klassisch antiken Kulisse führten die Zuschauer zugleich in Fantasiewelten mit Fabelwesen. So trieben Kobolde und Elfen ihr Unwesen und ihre Streiche mit den Akteuren. Der oberste Kobold Oberon (Yannik Krämer), unterstützt von seinem Diener und Hofnarren Puck (Clara Bomhard und Eske Klinge) auf der einen Seite und auf der anderen Seite Elfenkönigin Titania (Alina Hielscher) mit ihren Elfen fochten ihren eifersüchtigen Streit überzeugend aus.
Immer wieder unterbrachen die Kobolde das Spiel, um dem Zuschauer die Handlung zu erklären und auf der Bühne ihren Schabernack zu treiben. So ließen sie zum Beispiel die Schauspieler per Zauber (sehr überzeugend Marvin Grumme als Lysander und Katarina Dyken als Hermia) an einer Stelle ihren Streit einfach auf Englisch austragen. Eingewoben war diese Handlung in den Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten des Fürstenhofs von Athen, dem zu diesem Anlass eine Theateraufführung vom „einfachen Volk“ geschenkt werden sollte.
Herrlich schräg agierten hier die Handwerker, besonders Feiko Hetzke teils als Pferd und in seinem „Liebes-/Sterbeduett“ mit Jenna Redenius an der mitfühlenden Gartenmauer (Kea de Jonge). Viele andere ergänzten durch ihre Leistungen das Ensemble, das durch die Technik (Tim Evers und Frithjof Götze) wieder profihaft unterstützt wurde.
Die Spielfreude und das Engagement der jungen Akteure waren insgesamt sehr beeindruckend, sodass der sprichwörtliche Funke keine Mühe hatte, auf das Publikum überzuspringen.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 17.06.2016, Seite 24.

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