VERABSCHIEDUNG 121 Schüler des Ulrichsgymnasiums legten erfolgreich ihre Prüfungen ab
Kurzweiliges Programm mit Reden und Musik in der Oberschulen-Aula.
NORDEN/WIE – Das Abitur ist nicht das Ende aller Bemügungen, sondern die Anleitung zum Weitermachen. 

Mit vielen guten Worten als Startkapital in einen neuen Lebensabschnitt sind am Sonnabend 121 Abiturienten des Ulrichsgymnasiums Norden (UGN) verabschiedet worden. Sie haben aus den Händen von Schulleiter Wolfgang Grätz nach persönlichem Aufruf seines Stellvertreters Jan-Uwe Voigt die allgemeine Hochschulreife überreicht bekommen. Besonders geehrt wurden am Ende die Jahrgangsbesten. Es sind in diesem Jahr mit einem Notendurchschnitt von 1,3 und exakt gleicher Gesamtpunktzahl Cora Immer und Kai Grensemann. „Hauchdünn dahinter“, so Studiendirektor Voigt, durften sich Tabea Borrmann und Marcel Folkerts in der proppevollen Aula der Oberschule Norden für ihr Geleistetes in den Abiturprüfungen feiern lassen. Sie haben einen Numerus Clausus von1,4 und können mit diesen hervorragenden Ergebnissen vermutlich ihre Wunsch-Universität aussuchen – wenn sie denn zu studieren gedenken.
Zahlreiche Präsente bekamen einige Abiturienten für ihre besonders guten Taten in den Leistungskursen – beispielsweise von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und anderen Verbänden.
Moderiert wurde die kurzweilige zweieinhalbstündige Abi-Verleihung von Hauke Ahrends und Rainer Ubben. Der scheidende Schüler einerseits und der engagierte Mathe- und Physiklehrer am UGN andererseits spielten sich in Zeiten der Fußball-Europameisterschaft die Bälle gekonnt zu. Zum Beispiel bei der Anmoderation der Rede des Vorsitzenden der Prüfungskommission, Dieter Schröder vom Auricher Ulricianum. Zur Erheiterung aller Zuhörer bemerkte Hauke Ahrends süffisant: „Ach, Aurich hat auch ein Gymnasium?“ Für den Schulleiter der Auricher Schule ist das Jahr 2016 „ein ganz besonderes“: „Ich erlebe das Abitur in diesem Jahr aus der Sicht des Prüfungsleiters und als Elternteil.“ Schröders Sohn hat in Aurich das Abitur abgelegt. Aus Gewissensgründen gab es deshalb den Tausch. Oberstudiendirektor Grätz übernahm als Norder also den Vorsitz der Prüfungskommission in Aurich, was dieser als interessante Bereicherung bei einer befruchtenden Zusammenarbeit empfand. Der UGN-Schulleiter rügte in aller Deutlichkeit die Durchführung des diesjährigen Zentralabiturs in Mathematik, in der lösbare Aufgaben „in einen teils schwammigen Text“ eingearbeitet waren. Einige Schüler seien verwirrt gewesen „und haben so wenig zu Papier gebracht“. Nachträglich hatte das Kultusministerium die Korrekturen entschärft.
Doch am Tag der Freude war sonst kein Platz für Kritisches. Bevor der Abi-Ball bis in die gestrigen frühen Morgenstunden gefeiert wurde, ließ ein Film die gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren. Die Bläserklasse des UGN, die 6g, spielte unter der Leitung von Jochen Fischer ein eingeübtes Werk von Peter Tschaikowski und „We will rock You“ von Queen und im späteren Verlauf den abgewandelten Yankee Doodle. Die „Abi-Band“ begeisterte mit dem gesungenen „Best Song Ever“ oder „September“ von Earth, Wind & Fire. Begleitet von Lehrer Fischer am Flügel wagten Fee-Marie von der Brelie und Esther Bomhard ein Duett zu „Both Sides now“. Fee-Marie von der Brelie trat zusammen mit Mona Stoppe auch als Abiturientenvertreter auf, mit der Quintessenz: Man habe in dem zunächst „vorherrschenden Chaos Lösungen gefunden“. Der nach sechs Jahren scheidende Vorsitzende des UGN-Fördervereins, Dieter Stoppe, sprach den scheidenden Schülern in einer bewegenden Rede ins Gewissen und relativierte Erfolg:„ Liebe stellt keine Bedingungen: Seid großzügig!“

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 20.06.2016, Seite 3.