NATURSCHUTZ Verschiedene Exponate sind im Norder Ulrichsgymnasium zu sehen
NORDEN/ELA – Die Ausstellung „Klimawandel zum Anfassen - Klimaschutz zum Anpacken“ hat selbst ältere Schüler des Ulrichsgymnasiums Norden (UGN) beeindruckt, die eigentlich dachten, dass sie über den Klimawandel schon vieles wissen.

Doch dass das Schmelzen der Gletscher nicht allein eine Folge des Klimawandels ist, sondern diesen auch verstärken kann, weil das darunter liegende Gestein sich stärker erhitzt, beeindruckte die jungen Leute. Dieses und noch viel mehr erfuhren sie bei der Wanderausstellung, die in der Aula des UGN aufgebaut worden war.
Gut 600 Schüler des UGN schauten sie sich an. Die Erdkundelehrerinnen und Erdkundelehrer sowie besonders ausgebildete Schülerscouts aus den Jahrgangsstufen 10 bis 12 halfen den Jugendlichen, die Informationen auf den zahlreichen Schautafeln gezielt auszuwerten. Das Besondere dieser Ausstellung waren vor allem die Versuche, die jeder durchführen konnte.
Das freute nicht nur Duc aus der Klasse 7c. Er fand: „Toll, dass wir Experimente machen können.“ So wurde der Klimawandel in der Ausstellung greif- und begreifbar gemacht, sagt Lehrerin Petra Drüke, die sich unter anderem mit einer Klasse der 7. Jahrgangsstufe die Ausstellung anschaute. Kira aus der 7c fand: „Die Texte auf den Plakaten sind zu schwierig für uns.“ Lia: „Aber es ist schön, dass neben den Plakaten Sachen stehen, mit denen man es besser begreifen kann.“ Und ihre Mitschülerin Jasmin fand: „Es war auch gut, dass wir die Scouts hatten. Die konnten uns die Sachen gut erklären.“
Die Ausstellung war Teil der Energie- und Klimawoche in Norden, die von der Stadt Norden, der Kreisvolkshochschule und der Stadtbibliothek Norden organisiert wurde. Sie wurde von Schülern und Lehrern des Stuttgarter Ferdinand-Porsche-Gymnasiums konzipiert. Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Eindruck zu den Ursachen und den Folgen des Klimawandels.
Hier stießen bei den Norder Schülern besonders die Versuche zur unterschiedlichen Reflexion schneebedeckter und dunkler Flächen auf Interesse. Auswirkungen der Erderwärmung auf das Wetter ließen sich mithilfe von Computersimulationen gut erfassen. Entsetzt waren die Jugendlichen, als sie hörten, dass der Meeresspiegelanstieg stärker als gedacht auch die ostfriesische Küste betreffen könnte. Levin aus der Klasse 7c sagt: „Wir haben sehr viel über das Problem erfahren, was wir vorher nicht wussten.“ Sein Mitschüler Tjark ergänzt: „Und das ist wichtig für uns. Wir sind jetzt noch Kinder, aber wenn wir groß sind, ist alles vielleicht noch viel schlimmer.“
In einem weiteren Teil stellt die Ausstellung Möglichkeiten vor, dem Klimawandel zu begegnen, bevor es für die Menschheit zu spät ist. Dabei stießen Methoden wie das Geo-Engeneering, also der Abmilderung der Erderwärmung zum Beispiel durch Schwefeldioxid-Anreicherung in der Atmosphäre, auf Interesse.
Doch die Schüler kritisieren dieses auch. Sie fürchten vor allem die unkontrollierbaren Langzeitfolgen solcher Versuche. Giulian: „Wie schlimm es schon steht, sieht man ja daran, dass sie schon Versuche machen, die die Erde abkühlen sollen.“
Auf den Schautafeln fanden sich aber auch viele Vorschläge, die jeder aufgreifen kann, angefangen vom Autoverzicht über die Wahl der richtigen Energiesparlampe bis hin zur Einschränkung des Fleischkonsums. Sören aus der 7c fand dies gut an der Ausstellung: „Hier kann man sehen, was man gegen den Klimawandel tun kann.“
Ein unmittelbarer Erfolg dieser informativen Ausstellung, freut sich Lehrerin Petra Drüke, ist die Gründung einer Umweltschutz-Arbeitsgemeinschaft an der Schule. Erste Ideen, wie man den Klimaschutz am Ulrichsgymnasium noch weiter vertiefen kann, seien bereits gesammelt worden.
Informationen zur Ausstellung und Zusatzmaterial kann man über das Internet beziehen. Die Kontaktadresse: www. klimaausstellung.de.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 09.11.2018, Seite 4.