Am Donnerstagabend, 14. Dezember, brachen wir, 40 Schülerinnen und Schüler der Französischkurse in der Oberstufe und die Französischlehrer Reiner Kretzmer und Martina Jürgens, zu einer Erkundungsfahrt nach Paris auf. In Paris waren zwei Übernachtungen vorgesehen; am Sonntag sollte es wieder nach Hause gehen.

Nach einer 10-stündigen Busfahrt kamen wir bei unserer Jugendherberge in Zentrum von Paris am Morgen an, wo wir zunächst einmal im Gepäckraum die Koffer verstauten.
Als Erstes besuchten wir natürlich den Eiffelturm. Wir nahmen nicht wie meisten Touristen den Aufzug, sondern die Treppe und kämpften uns 115 Meter bis zur zweiten Aussichtsplattform hoch. Dort genossen wir den spektakulären Blick über das Häusermeer von Paris, auf die ameisenkleinen Menschen unten auf dem Platz und auf das Stahlgerüst des Eiffelturms selbst – nach wie vor eine spannende Architektur.


Dann besichtigten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Centre Pompidou, Hôtel de ville, Notre Dame, Quartier Latin. Und abends flanierten wir auf den weihnachtlich erleuchteten Champs Èlysées vom Arc de Triomphe zum bleu-blanc-rouge angestrahlten Riesenrad auf dem Place de la Concorde. Spätestens auf den Champs Elysées war jedem klar, warum Paris die Stadt der Lichter genannt wird. Alternierend mit weinroten Bannern liefen weiße und blaue Lichterfontänen in Form eines Sektkelches die Bäume am Straßenrand hoch: Wow!


Am nächsten Tag stand die Kultur im Vordergrund. Wir bestaunten ausgiebig die verschiedenen Ausstellungen des Louvre, wobei es sich als unmöglich erwies, die Schülergruppe in diesem unfassbar großen und verwinkelten Labyrinth der Kunst zusammenzuhalten. Bald musste der eine, bald der andere mithilfe des Handys zur Gruppe zurückgelotst werden. Eine Schülergruppe brachte es sogar fertig, sich komplett auszusperren, indem sie die Räumlichkeiten des Louvre verlassen hatte und frierend im Innenhof des Louvre neben der Glaspyramide stand – die Kontrolleure ließen sie nicht mehr hinein!


Als ähnlich tricky erwies sich die Pariser Metro. Obwohl wir uns vorher gemeinsam immer genau angeschaut hatten, wann und wo wir umsteigen mussten, gab es seltsamerweise immer wieder den einen oder anderen Schüler, der lieber sitzenblieb, statt mit den anderen auszusteigen oder bei der Wahl der Fahrtrichtung eigene, originelle Wege fand. Glücklicherweise konnten dank des Handys auch hierbei alle Schüler immer wieder zusammengeführt werden.
Und wie klappte es mit der Verständigung? „Jetzt weiß ich, dass man mit Englisch nicht überall weiterkommt und dass man Französisch tatsächlich braucht“, berichtete auf dem Rückweg eine Schülerin. Andre erzählten stolz, wie sie auf Französisch einen Souvenirverkäufer von fünf Euro auf drei für 10 kleine Eiffelturm-Anhänger heruntergehandelt hatten. Auf Französisch einen Crêpe bestellen, ein Metroticket kaufen oder nach dem Weg fragen – das sind kleine Erfolgserlebnisse, die für die Fremdsprache motivieren. C'est fantastique! So wollten wir es!

Martina Jürgens